Wie alles began

1996 bei einem Urlaub in Griechenland mit Wohnwagen und unseren 4 Hunden, bot man uns – Felix und Margret – ein sehr großes Grundstück mit einer langen und sehr günstigen Pachtzeit an. Wir unterschrieben den Pachtvertrag. 2005 nach einem sehr anstrengenden Arbeitsleben beschlossen wir für längere Zeit in Griechenland zu bleiben. Unsere Hundeschar wuchs schnell heran, denn ständig band man uns alte und kranke Hunde an den Zaun.So wurde die Idee des Gnadenhofes geboren. Felix baute für uns ein Haus, Hundehäuser, Gehege und eine Krankenstation für die Hundis. Wir lebten einfach mit Solarstrom, einem Generator, Wasser aus dem Brunnen, Holz gab uns der Wald im hinteren Bereich her. Wir waren zufrieden und glücklich.

2012 ereilte uns ein schweres Schicksal. Eine unheilbare Krankheit wurde bei Felix diagnostiziert, so dass wir nach Deutschland aufbrechen mussten. Unsere inzwischen neun Hunde nahmen wir mit. Drei alte, nicht reisefähige Hunde durften frei auf dem Grundstück bleiben, sie hatten ihre warmen Hundehäuser.Naiv und gutgläubig vertrauten wir einer griechischen Tierfreundin Geld und die Schlüssel an.Sie sollte die 3 Hunde versorgen.

2014 kehrten wir mit unserem Wohnwagen und den 9 Hunden nach Griechenland zurück. Ein schwerer Schlag traf uns. Fassungslosigkeit machte sich breit. Es bot sich ein Bild des Schreckens und der Zerstörung. Das Haus war offen, Fenster zerschlagen, alles geplündert, knöchelhoch Rattenkot, die Wasserleitung zerstückelt und zu allem Übel fast 40 halb verhungerte, kranke Hunde, angekettet an die vertrockneten Obstbäume. Teilweise hatten sie kein frisches Wasser, sie lagen in ihrem Kot und konnten sich kaum bewegen, da die Ketten um die Bäume gewickelt waren.Tagelanges Weinen half nicht. Wir krempelten die Ärmel hoch, nahmen unsere letzten Reserven und alle Kräfte zusammen, um erneut bei null zu beginnen. Ein kalter, nasser Winter mit 9 Hunden im Wohnwagen lässt mich noch heute erschaudern.
Zuerst versorgten wir die Hunde tierärztlich. Sie erhielten neue Hütten und die Gehege wurden repariert.Erst dann baute Felix unser Haus wieder auf. Immer noch gibt es Baustellen bei uns, nicht alles ist perfekt. Den Hunden geht es gut, vielen verschafften wir ein neues Zuhause. Heute haben wir aktuell 23 Hundis-

Leider verließ uns mein geliebter Felix und Hundevater unerwartet im Frühjahr 2021.Den Hundis und mich hat es sehr hart getroffen, wir sind unendlich traurig. Viele Freunde und die Familie unterstützen mich in meiner Trauer.

Für jede Hilfe bin ich sehr dankbar,

Eure Margret und die 23 Hundis

So kam ich dazu:

2013 ging ein Hilferuf durch den Tierschutzverteiler. Ein griechischer Kettenhund sollte gerettet werden. Wir nahmen Kontakt mit dem örtlichen Tierschutzverein auf und baten um Mithilfe.

Mein Mann und ich verabredeten uns mit der netten Tierschützerin – Judith- auf dem Grundstück, auf dem der Hund leben sollte .
Auch die Griechin mit der Schlüsselgewalt des Grundstücks war anwesend und liess uns hinein. Sie führte uns zu dem Hund und sah es nicht gern, dass wir uns überall umschauten.

Uns blieb einfach nur die Spucke weg. So ein Elend und Tier-Quälerei hatten wir noch nie gesehen .
Wir zählen ca. 40 Hunde , die an Bäumen festgekettet waren. Von den Ketten war die Rinde der Bäume abgeschält .
Die Hunde waren in einem kritischen Zustand. Halb verhungert und voller Parasiten .Teilweise kamen Maden aus den offenen Wunden. Einige Hunde hatten sich mehrmals um den Baum gewickelt und gerade einen halben Meter Kette zur Verfügung.
Sie standen in ihrem Kot. Kein Futter und kein frisches Wasser. Manche Eimer waren noch handbreit mit einer stinkenden Brühe versehen.
Wir waren total geschockt , uns fehlten die Worte.

Judith besorgte dann ein Antiparasitikum,damit die Hunde etwas zur Ruhe kommen konnten .
Alle Ermahnungen an die Griechin gingen in Luft auf, sie hatte nur fadenscheinigen Ausreden.
Wir inspizierten das Grundstück näher und das Haus , eigentlich eine Ruine. Es war uns unvorstellbar , dass das alles Deutschen gehören sollte.
Eine Adresse oder der Name war der Griechin nicht zu entlocken.

Wir nahmen den einen Hund mit und hätten gern noch andere gerettet. Es war nicht möglich, wir wurden massiv bedroht und mussten uns zurückziehen, ohne den Hunden helfen zu können.
Einfach nur furchtbar.

2014 informierte mich Judith , dass die Besitzer des Grundstücks angekommen seien.
Wir telefonierten und seitdem verbindet uns eine wunderbare Freundschaft .

Gemeinsam versuchten wir, für viele Hunde ein Zuhause zu finden.
Viele blieben auf dem Gnadenhof und wurden durch unseren ” Hundeflüsterer” Felix vom Kettenhund ins Rudel integriert .
Heute leben 23 Hunde friedlich zusammen in Haus und Hof.

Alle zusammen und mit der Unterstützung vieler Freunde, versuchen wir , den Hunden ein würdiges Leben zu ermöglichen.
Wir tun alle unser Bestes .

Babsi